Nach Randale: DEG sucht Dialog mit Fans

Für die Fanbeauftragte des Düsseldorfer Eishockey-Clubs DEG waren die Ausschreitungen einer Fan-Gruppe, die sich nach dem DEG-Sieg in Krefeld mit der dortigen Polizei angelegt hatte, zwar nicht gerade überraschend. Aber ungewöhnlich war es eben doch für Andrea Hohl. "Ich hatte bislang eher den Eindruck, dass es ruhiger wird bei unseren Fans. Aber jetzt, zwei Wochen nach den Krawallen in Iserlohn, zum zweiten Mal einen Polizeieinsatz zu haben, spricht dagegen." Jetzt will die Fan-Beauftragte den Dialog mit den DEG-Anhängern suchen, auch die Düsseldorfer Polizei habe angeboten, im Gespräch mit den Fan-Gruppen ihre Position und ihre Vorgehensweise zu erklären.

Am Freitagabend hatten mehrere Fans nach dem Spiel einen Zug aufhalten wollen, um auf Freunde zu warten. Die Polizei hatte das untersagt, die Eishockey-Fans in den Zug gedrängt. Dabei war es zu den handgreiflichen Auseinandersetzungen gekommen. "Wenn die Polizei will, dass wir fahren, ist das eben so", sagt Hohl. Dass dann auch noch ein zorniger DEG-Fan die Notbremse zog – "keine Ahnung, was den geritten hat." Jetzt soll ein Gespräch für mehr gegenseitiges Verständnis sorgen.

Die 15 in Krefeld registrierten Fans sind auch der Düsseldorfer Polizei nicht unbekannt. Man habe beobachtet, dass sich eine Gruppe vom so genannten DEG-Supporter-Club abgespaltet habe, die leichte Gewaltbereitschaft zeige, sagte Hans-Joachim Kensbock-Rieso, Einsatzleiter der Polizei, wenn es um Fußball oder Eishockey geht. Als so genannte Problemfans, wie es sie in der Anhängerschaft der Fortuna gibt, seien die 15 aber nicht eingestuft. Von einer Unterwanderung der DEG-Fans durch gewaltbereite Hooligans aus dem Fortuna-Umfeld könne keine Rede sein. "Es gibt sich vereinzelte Fortuna-Fans, die auch gern mal Eishockey sehen ", so der Fan-Experte.

Unter den Randalierern in Krefeld war allerdings einer, der bundesweites Stadionverbot im Eishockey hatte. Am 1. Januar hatte es geendet. Ob er nun erneut gesperrt wird, werde sich demnächst entscheiden, sagte die Fanbeauftragte der DEG, die in den nächsten Tagen der Vereinsführung sprechen wird.

(RP)
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